Von aussen sieht die Keksdose unschuldig aus. |
Das ist in der Regel die Zeit, in der neue Ökosysteme geschaffen werden. Die Keksdosen, in denen einige Brunsli und Mailänderli hartnäckig die Stellung halten, landen nämlich im Schrank gleich neben den zehn Jahre alten Karamellbonbons. Dort machen die Kekse in der Regel einen sehr langen Winterschlaf. Wenn der Frühling kommt, hat man sie schon längst vergessen. Im Sommer denkt niemand auch nur im entferntesten an Kekse. Im Herbst ist Weihnachten noch zu weit weg, um sich dem Thema zu widmen. Aber spätestens an Weihnachten, wenn sich eine neue Generation von Keksen auf dem Tisch zu einem Berg türmt und Behältnisse Mangelware sind, erinnern wir uns an die Dosen vom letzten Jahr.
Drinnen zeigt sich, was mit meinen Keksen von letztem Jahr passiert ist. |
Offenbar hat sich letzten Januar, als die Dose in den Schrank wanderte, eine einzelne Mehlmotte zwischen den Keksen versteckt. Es muss sich um ein schwangeres Weibchen gehandelt haben. Dieses kann bis zu fünfhundert Eier ablegen. Die aus ihnen schlüpfenden Maden machten sich mit Freuden über die Kekse her. Um zu überleben, brauchen sie kein Wasser. Alle stärkehaltigen Speisen sind ihnen recht.
Der Mangel an Keksen liess das Ökosystem schliesslich kollabieren. |
Das von alten Weihnachtskeksen angetriebene Ökosystem überdauerte wohl nur ein oder zwei Monate, dann kollabierte es. Zurück blieben eine Menge luftgetrockneter Motten, das Gespinst und darunter ein riesiger Haufen Kot.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen