Das sieht anstrengend aus: Der Schwalbenschwanz biegt sein Hinterteil nach vorne und legt ein Ei ab. |
Findet ihr das hellgelbe Ei im Bild? |
Seine Mission ist die Eiablage. Er gaukelt über den zarten Salat, die Zwiebeln, die aufkeimenden Bohnen und lässt sich dann punktgenau auf dem Fenchel nieder. Dort presst er sein Hinterteil an eines der zarten Ästchen und legt ein einziges hellgelbes Ei ab. Danach flattert er ohne Umschweife weiter zum nächsten Fenchel bis die ganze Reihe durch ist. Ab und zu legt er auch zwei oder drei Eier pro Pflanze.
Der Schwalbenschwanz geht dabei offenbar mit System vor. Als ich meine 12 Fenchel genauer untersuchte, stellte ich fest, dass einige Wochen zuvor bereits ein anderer Schwalbenschwanz seine Eier auf ihm abgelegt hatte. Sie waren schon weiter entwickelt, was sich an ihrer braunen Farbe zeigte. Ich habe die alten Eier (von einem Schwalbenschwanz, der Mitte Mai ablegte) und die neuen (Ende Mai) auf jeder Pflanze gezählt und sie in diese Tabelle eingetragen:
Ende Mai | 1 | 2 | 2 | 0 | 0 | 1 | 2 | 0 | 5 | 0 | 1 | 1 |
Mitte Mai | 2 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 |
Es scheint, als würde der zweite Schwalbenschwanz seine Eier vor allem auf den Pflanzen ablegen, auf denen es noch kein anderer getan hat. Für das Wohlergehen der Raupen ist ein solches Vorgehen sinnvoll. Denn wenn alle Eier auf derselben Pflanze sind, werden später die vielen Raupen ihren Fenchel schneller auffressen als neue Blätter nachwachsen. In der Folge verhungern die Raupen oder sie müssen zu Fuss eine neue Futterquelle suchen. Durch die intelligente Verteilung ihrer Eier beugen die Schwalbenschwänze diesem Szenario vor. Wie sie die Anzahl Eier auf einem Fenchel wahrnehmen, ist mir allerdings ein Rätsel. Es kommen dafür nur die Augen oder die Antennen in Frage.