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Montag, 4. März 2013

Zwei Nasen

Eine punktgenaue Grabung führt den Fuchs zur Karotte.
Füchse sind bekannt dafür, dass sie mehr Beute machen als dass sie während einer Malzeit verschlingen können. Doch verschwenderisch sind sie nicht. Im Gegenteil. Überschüssige Hühner etwa vergraben sie in der Erde als Vorrat für magere Zeiten. Ihr Gedächtnis ist nicht besonders gut. Darum verlassen sie sich ganz auf ihre empfindliche Nase, wenn es darum geht, ihre unterirdischen Vorratskammern wieder aufzufinden.
Wie präzise ihr Riechorgan arbeitet, demonstrierte ein Fuchs in meinem Garten. In der Nacht patrouilliert er regelmässig direkt vor unserer Haustür auf der Suche nach Nahrung. Als Allesfresser verschmäht er auch Gemüse nicht. Vor allem vitaminreiche Kost ist ihm im kargen Winter sehr recht.
Tief vergraben unter dem Schnee hat eine Karotte seine Aufmerksamkeit erregt. Um sie zu bergen hat der Fuchs ein punktgenaues Loch gegraben. Offenbar gab die Karotte selbst durch kompakten Schnee einen genügend starken Duft ab, um dem Fuchs die genaue Ortung zu ermöglichen.
Dabei war sie noch nicht einmal frisch. Sie diente als Nase für einen Schneemann, den wir bereits vor einigen Wochen gebaut haben. In der anschliessenden Warmphase ist der Schneemann kollabiert und die Karotte blieb in der Wiese liegen, bis die erneuten starken Schneefälle sie begruben. Aber alte Schneemannsnasen wiederzufinden ist für die feine Fuchsnase offenbar keine grosse Herausforderung.

2 Kommentare:

  1. Ein wirklich sehr interessanter Post. Herzlichen Dank dafür. Hab grad wieder was dazu gelernt.
    Liebe Grüsse
    Ida

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