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Mittwoch, 8. August 2012

Streifen der Unschuld

Die Fleischfliege sieht harmlos aus, sie kann jedoch
Krankheiten übertragen und ihre Maden fressen Kaninchen
bei lebendigem Leib.
Manche Tiere des Gartens werden mit einer geradezu positiven Ausstrahlung geboren, obwohl ihre Taten allseits gefürchtet sind. Zu ihnen gehören die «Zebrafliegen». Sie sind häufige Besucher auf nektarreichen Blüten, wo sie sich ganz unschuldig am Zuckersaft laben. Ihre schwarzen Längsstreifen auf dem Rücken haben ihnen ihren Spitznamen eingebracht, unter dem sie in Fotografie-Gemeinden auch gehandelt werden. Doch statt mit einem Zebra haben sie mehr mit einem Löwen gemein.
Die korrekte Bezeichnung für sie lautet «Fleischfliegen». Ihre Maden ernähren sich ausschliesslich von eiweissreichem Futter wie Fleisch, Käse, Fisch oder Kot. Mit Hilfe eines abgesonderten Enzyms verflüssigt die Made das Eiweiss und braucht es danach nur noch aufzulecken.
Das Enzym ist so potent, dass sie damit auch das Gewebe noch lebender Tiere angreifen können. Manche Fliegen legen ihre Eier beispielsweise direkt auf einem Kaninchen ab. Kurz darauf schlüpfen sie und bohren sich in nur vier Stunden durch die Haut ihres armen Opfers. Im Körper stellen sie Giftstoffe her, die das Kaninchen in einen Schockzustand versetzen und letztendlich umbringen.
Aber auch uns Menschen können diese Insekten gefährlich werden. Wenn die Fliegen aus ihren Kokons schlüpfen, kommen sie unweigerlich mit den Bakterien des Kadavers in Kontakt. Diese reisen nun als blinde Passagiere in unser Wohnzimmer oder unsere Küche, wo sie ihre gefährliche Fracht auf Esswaren abladen. Auf diese Weise breiten sich unter unhygienischen Bedingungen Infektionskrankheiten aus.

1 Kommentar:

  1. Toller, informativer Bericht! Das war mir noch völlig neu. Vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Carola

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