Die Mistkäfer zerfleddern den Pferdeapfel vollständig. |
In einem Waldstück am Gurre See westlich von Helsingør wurde ich Zeuge eines eher unappetitlichen Banketts. Auf dem Waldweg lagen mehrere zertretene Pferdeäpfel, in denen Dutzende von Mistkäfern wühlten. Die Insekten waren in einem regelrechten Fressrausch und nahmen von mir gar keine Notiz. Einige von ihnen stolperten hastig über den Dung als ob es irgendwo noch einen grösseren Haufen zu entdecken gäbe. Die meisten jedoch waren mit dem gedrängten Bad im Mist vollkommen zufrieden. Von ihnen sah ich nur das Hinterteil. Den Kopf hatten sie tief in der grünen Masse eingegraben.
Ich habe noch nie so viele Mistkäfer auf einen Haufen gesehen. Aber ein Rekord war das trotzdem nicht. In den Siebziger Jahren zählten zwei Forscher in Ostafrika in einem 1,5 Kilogramm schweren Kothaufen eines Elefanten 16 000 Mistkäfer. In nur zwei Stunden war vom Erdboden verschwunden.
Die Käfer fressen vor allem die unverdauten faserigen Bestandteile. |
Diese Arbeit ist so wichtig, dass die Abwesenheit von Mistkäfern verheerende Folgen haben kann. Als australische Siedler die ersten europäischen Kühe auf den Kontinent brachten, wussten die einheimischen Mistkäfer nichts mit den fremdartigen Fladen anzufangen und rührten diese nicht an. Als Folge versank das Landwirtschaftsland bald unter einem Berg von Kuhmist. Erst die Einführung von mehreren Mistkäferarten aus Europa brachte Abhilfe.
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