Ein grosses Amselweibchen. Es zählt zu den Obermackern am Futterplatz. |
Die grössten Tyrannen sind die Amseln. Gegen ihre massigen Körper haben zarter gebaute Vögel wie Kohl- oder Blaumeise keine Chance. Die Amseln picken ein paar Körner und lassen ihren Blick dann eifersüchtig über das Futterbrett schweifen. Sitzt eine Meise am Rand, setzt die Amsel zu einem Sprint an. Das reicht in der Regel, um ungebetene Gäste in die Flucht zu schlagen.
Miteinander gehen die Amseln ebenso zänkisch um. Ein starkes Weibchen vertreibt Jugendliche beider Geschlechter und macht erst dann Platz, wenn ein ausgewachsenes Männchen landet und sein Recht einfordert. Glückloser sind die Weibchen der Kohlmeisen. Sie könnten es niemals mit einem Männchen aufnehmen. Deshalb sucht man sie an Futterstellen vergebens.
Die Blaumeise hat noch drei Sekunden. Spätestens dann landet die nächste Amsel. |
Auf diesen Moment warten die kleineren Vogelarten. Sie sausen herbei, nehmen ein Korn in den Schnabel und machen sich flugs wieder davon. Auf einem Ast in der Nähe verspeisen sie ihre Beute und warten auf die nächste Gelegenheit.
Die ganz Mutigen gehen sogar noch weiter. Sie wissen um die Schreckhaftigkeit der Amseln und flattern ihnen deshalb absichtlich gleich vor die Nase. Die Amseln schrecken auf und flüchten in die Büsche. Das gibt den Meisen und den Grünlingen ein paar Sekunden Zeit, sich den Wanst vollzuschlagen.
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