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Freitag, 9. Dezember 2011

Einer bohrte sich durch die Haselnuss

Die Ausstiegsluken für die Larven des
Haselnussbohrers.
Bei der Vermehrung sind die Haselsträucher ganz bei der Sache. Im Frühling entlassen sie ihre Pollen in Schwaden aus ihren Kätzchen. Aus jedem von ihnen strömen zwei Millionen Pollenkörner. Pro Strauch muss ihre Anzahl in die Milliarden gehen.
Doch trotz dieser ziemlich erstaunlichen Potenz bleibt dem Haselstrauch ein reicher Kindersegen verwehrt. Als ich diese Woche die Nüsse auf dem Rasen zusammenlese und sie mit einem Messer aufschneide, mache ich eine erschütternde Entdeckung. Von 13 Nüssen enthält nur eine einzige einen gesunden Samen. Die meisten anderen fielen Pilzen zum Opfer. Irgendwie haben sie es geschafft die harte Schale zu durchdringen.
Aber der Hasel noch andere Feinde. Etwa in der Hälfte aller Nüsse klafft ein Loch. Das ist die Handschrift des Haselnussbohrers, eines Rüsselkäfers. Im Frühsommer bohrt das Weibchen mit ihrem Rüssel ein winziges Loch in eine junge Haselnuss. Sie legt ein Ei hinein, aus dem bald darauf die Larve schlüpft. Vier Wochen lang frisst sie sich durch die Nuss, bis fast nichts mehr von ihr übrig ist. Von aussen sieht man zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Erst wenn sich die fette Larve einen Weg nach draussen bahnt, hinterlässt sie das typische Loch.
Von 13 Haselnüssen war nur eine gesund.
Die Weibchen legen ihre Eier offenbar nur in grosse Haselnüsse, denn das einzig gesunde Exemplar aus meinem Garten ist nur etwa halb so gross wie die anderen. Nach der Fressorgie überwintern die Larven im Boden. Erst im Frühjahr verpuppen sie sich und verwandeln sich in die nächste Generation von Käfern.

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