Da wartet sie geduldig bis Hefepilze die Traube aufzufressen beginnen. Erst dann legt sie ihre Eier ab. |
Das machen sie natürlich nicht aus Spass. Sie haben etwas ganz anderes im Sinn: fressen und Eier legen. Ihr Nachwuchs ernährt sich bevorzugt von Mikroorganismen wie Bakterien oder Hefepilzen. Sie kommen in grossen Mengen in verrottendem Obst vor. Darum sind die erwachsenen Tiere stets auf der Suche nach möglichst überreifen Früchten. Eine liegengelassene Traube oder eine angeschnittene Banane auf dem Fensterbrett kommt ihnen da gerade recht.
Auch wenn sie zur Decke starrt, weiss sie genau, was ich mache. Ihre Nase sagt ihr, dass ich gerade einen Apfel aufschneide. |
Jedes Mal wenn das richtige Molekül andockt, sendet der Rezeptor einen elektrischen Impuls aus. Er wandert innert Bruchteilen einer Sekunde zum winzigen Fliegenhirn. Dieses wandelt das Signal in Bilder um: frische Banane, verfaulende Banane, drei-Tage-alte Traube, ein paarungsbereites Weibchen.
Diese Umwandlung von elektrischem Reiz in Bilder vollzieht sich so schnell, dass die Fruchtfliege sogar im Flug laufend neue Gerüche «sieht». Wenn plötzlich etwas Interessantes in der Luft liegt, braucht sie nur eine Kursänderung vorzunehmen und schon steuert sie auf das Apfelstückchen unter dem Sofa zu.
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