Rote Mauerbienen bei einem Schäferstündchen. Es waren sogar mehrere Stunden. |
Dramatischer spielt sich die Paarung bei den Honigbienen ab. Im Flug packt das Männchen (Drohne) die zukünftige Königin und führt seinen Penis sogleich ein. Interessanterweise lähmt dieses Vorgehen das Männchen komplett. Es hängt hilflos und bewegungsunfähig an seiner Angebeteten. Bei uns Menschen würde ein solches Verhalten in einer frustvollen Nacht enden, doch eine Honigbienen-Dame hat ihren Mann jetzt genau dort, wo sie ihn haben will: als wehrlosen Körper, dessen einzige Aufgabe es ist, seine Spermien in sie zu übertragen. Das macht sie denn auch gleich selbst. Mit einer heftigen Kontraktion ihres Hinterleibes presst sie den Samen aus seinem Penis heraus. Der plötzliche Druckanstieg in seinem besten Teil überträgt sich auf seinen Hinterleib. Das arme Männchen explodiert mit einem hörbaren Knall und stürzt zerfetzt zu Boden. Sein einziger Trost besteht darin, dass die neue Königin mit seinem Samen viele Tausend Arbeiterinnen zeugen wird.
Bei den Wildbienen ist die Paarung zwar viel harmonischer, aber ganz ohne Störung geht es doch nicht. Ich beobachtete, dass immer wieder andere Männchen im Sturzflug auf die beiden Vereinten zuflogen und erst im letzten Augenblick abdrehten. Vielleicht wurden sie von den Duftstoffen des Weibchens angelockt und merkten erst, dass es schon besetzt ist, als sie ganz dicht dran waren.
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