Eine geflügelte Blattlaus wartet darauf, bis sie der Wind wieder mit sich trägt. |
Ihr Problem ist, dass sie im Grunde gar nicht in die Luft gehören. Ihr Platz ist der Grashalm oder das Rosenblatt, wo sie der Pflanze ihren Saft stiehlt. Dazu benötigt sie zwei Dinge: Beine, um sich festzuhalten, und einen Rüssel, um zu saugen. Flügel sind vollkommen überflüssig. Es sei denn, das Jahr geht zu Ende und man muss mal dringend sein Winterquartier aufsuchen. Dann sind Flügel sehr hilfreich. Für diesen Fall hat ihnen die Natur Flügel-Gene geschenkt, die sie bei Bedarf aktivieren können. Ihrem Nachwuchs entspringen dann zwei Paar billige Schwingen auf den Rücken. Sie sehen aus, als ob sie aus Frischhaltefolie ausgeschnitten worden wären und sind gerade stabil genug, um die Blattlaus in die Luft zu kriegen. Mehr aber auch nicht. Wen wundert es da, dass die kleinen Insekten lausige Piloten sind. Ich würde sogar sagen, sie sind sogar ziemlich blattlausige Piloten. Da darf man keine fliegerischen Meisterleistungen erwarten, wie sie beispielsweise die Stubenfliege vollbringt. Nein, einmal in der Luft ist die Blattlaus den Elementen ausgesetzt. Geht der Wind nach links, geht auch sie nach links. Geht er nach rechts, geht sie nach rechts. Streift der Wind den Kinderwagen, landet die Blattlaus auf dem Kinderwagen. Streift der Wind ein zweites Mal, ist die Blattlaus weg.
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