Der Senf macht das Gegenteil von allen anderen Pflanzen: er wächst. |
Na ja, es gibt Ausnahmen. Vor etwa vier Wochen habe ich in einem brachliegenden Gartenbeet Senf angesät. Auf der Packung heisst es, der Senf bringe Stickstoff zurück in den Boden, wenn man ihn nach einiger Zeit abschneidet und dann unter die Erde hackt. Was mich vor allem erstaunte, war die Angabe zum Saattermin. Bis in den Oktober hinein sollen die Samen noch keimen.
Ich habe mir von der ganzen Sache nicht allzuviel versprochen. Denn mit dem Ausklang des Sommers wollten auch die Gemüse nicht mehr so richtig wachsen. Der Kopfsalat dümpelte nur noch vor sich hin und bei den Chilis und den Paprikas konnte ich froh sein, wenn wenigstens eine Schote rot wurde. Ohne Licht macht das Gärtnern keinen Spass.
Und der Senf? Der macht genau das Gegenteil von allen anderen und wächst wie wild. Inzwischen bedeckt ein dichter, grüner Teppich mein Gartenbeet. Gerade hat er das erste Laubblatt hervorgebracht und es sieht nicht so aus, als würde er sich um den drohenden Winter kümmern. Offenbar liegt das daran, dass der Ackersenf eine so genannte Halblichtpflanze ist. Das heisst, sie wächst auch noch bei einen Bruchteil der Lichtmenge, die in den Sommermonaten vorhanden ist. Man könnte ihn also als das «Moos» unter dem Gemüse bezeichnen. Ein Überlebenskünstler, der ganz wenig braucht, um wachsen zu können.
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