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Hauswurz ist ein Meister im Wassersparen. |
Es gibt Pflanzen, die tragen einem alles nach. Bekommen beispielsweise die Orchideen auf dem Fensterbrett zu viel Wasser, faulen sie; giesst man sie zu wenig, werden sie magersüchtig und schrumpfen zusammen. Andere sind da viel toleranter. Dem Gras im Garten etwa machen weder andauernde Regenfälle noch anhaltende Hitze etwas aus – so lange die Sonne nicht einen Monat am Stück vom Himmel brennt. Aber es gibt in meinem Garten einen Pflanzentyp, dem nicht einmal das etwas ausmacht. Die Sukkulenten.
Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet «saftvoll» (suculentus). Das kommt nicht von ungefähr, denn diese Pflanzen tragen einen ständigen Wasservorrat in ihren Blättern. Von dem zehren sie in trockenen Zeiten. Wahre Meister der Sparsamkeit sind die Hauswurze. Sie gedeihen landauf und landab in vielen Steingärten oder sogar auf Dächern. In solchen Wüsten kann Wasser für lange Zeit Mangelware sein. Für die Hauswurze ist das Dank ihren wassertragenden Blättern kein Problem.
Ein anderer Vertreter der Sukkulenten ist der Mauerpfeffer. Er wächst of wild aus Mauerritzen und Steinspalten hervor, eben dort, wo andere Pflanzen wegen Wassermangels nicht mehr Fuss fassen können. Er besitzt kleinere Blätter als der Hauswurz dafür aber viel mehr von ihnen. Doch welcher von beiden versteht sich besser mit der Trockenheit?
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Mauerpfeffer macht da schon eher schlapp. |
Ich mache den Test und nehme ein leeres Konfitürenglass, in das ich etwas Sand gebe. Dann setze ich beide Wettkämpfer hinein, giesse ein einziges Mal und vergesse danach das Glas für ein paar Wochen. Das Resultat: Der Mauerpfeffer schrumpft zusammen wie die Orchidee. Seine kleinen Blättchen sind offenbar keine sehr guten Wasserspeicher. Daneben behält der Hauswurz seine Würde vollkommen. Im staubtrockenen Glas strahlt er grün und prall wie eh und je. Der ist wirklich hart im Nehmen.
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