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Der Knoblauch schaut neugierig aus der eiskalten Erde. Was hat der nur hier verloren?
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Die Schnecken haben sich in ihre Häuser zurückgezogen, die Blindschleichen haben im Asthaufen mit dem Winterschlaf begonnen und die Vögel sind in den Süden verreist. Aus, Ende und vorbei, das Jahr ist gelaufen, Deckel zu, Kragen hochstellen und die unbarmherzige Zeit, die jetzt kommt, möglichst nicht beachten; sich in sich selbst zurückziehen, gerade so, wie es die Schnecken machen. Schön wär’s. Denn der Garten macht bei dieser Tour nicht mit. Anstatt herunterzufahren und Energie zu sparen, macht er genau das Gegenteil. Er kommt in einen zweiten Frühling.
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Und das hier sind – Osterglocken? Irgendwelche Blumen, die es dem Knoblauch gleich tun.
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Die Knoblauchzehen etwa schlagen aus, kaum wurden sie in die Erde gesteckt. Weder Bise noch Frost machen ihnen etwas aus und dass sich die Sonne nur noch mühsam an der unteren Seite des Himmel entlang schleppt, scheint sie nicht zu kümmern. Es ist bewundernswert, dass sich der Knoblauch zu diesem Schritt entscheidet. Denn früher oder später wird der Schnee kommen und den Garten in eine kalte Decke aus Eis hüllen. Aber offenbar ist ihm auch das egal. Er wird ausharren und im nächsten Jahr einfach weiterwachsen, sobald der Schnee wieder weg ist.
Gut, man kann sagen, dass der Knoblauch eine Landwirtschaftspflanze ist und auf dieses Verhalten hingezüchtet wurde. Und trotzdem: einige der anderen Gartenbewohner tun es ihm gleich. Im Blumenbeet schiessen bereits jetzt die ersten Blattspitzen hervor, als wäre es Anfang April. Ich habe keine Ahnung, was das alles soll. Vermutlich entzieht sich das Leben einfach unserer Vorstellung von Ordnung. Auf Sommer folgt Winter, auf Wachstum folgt Schlaft – nein; auf Wachstum folg Wachstum, auf Frühling folgt Frühling.
Hallo,
AntwortenLöschenbei uns konnten wir dieses Jahr beobachten, dass sogar manche Sträucher zu blühen anfangen, als ob es der Frühling in Anmarsch wäre.
Die gesteckten Winterzwiebel im Hochbeet sind auch schon draussen, aber das machen sie jedes Jahr, genauso wie der Knoblauch.
Es ist schön, die Natur zu beobachten.
Viele Gärtnergrüße