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Der Efeu blüht – ein letztes Aufbäumen
des Sommers. |
Es ist Herbst. Das war’s. Das Leben im Garten erlischt. Stimmt nicht. Dieser Tage schwebt eine Wolke eines eigentümlichen Duftes über dem Sitzplatz. Es riecht nach süssem Schweiss und beim Einatmen kratzt es in der Nase. Ich muss nur nach oben schauen, um den Ursprung auszumachen. Da steht der alte Birnbaum, der vor Jahren seine letzte Birne abgeworfen hat. Er ist dick überwachsen mit Efeu. Und der Efeu blüht. Tausende von Blüten.
Dass ich es mit der Nase statt mit den Augen zuerst gesehen habe, hat einen einfachen Grund. Die Farbe der Blüte ist grün. Sie ist perfekt getarnt. Nur die mit Pollen behafteten Staubbeutel sind gelb. Den Insekten scheint der Mangel an Farbe nichts auszumachen. Was Flügel hat, feiert jetzt die letzte Schlemmerparty. Da gibt es Honigbienen, Fliegen, Schwebefliegen und Wespen. Offenbar riechen sie den Zuckersaft mit ihren Fühlern.
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Der ganze Blütenboden ist mit Zuckersaft getränkt. |
Diesen gibt der Efeu grosszügig her. Er sondert ihn über den ganzen Blütenboden ab. Dieser ist eigenartigerweise nach vorne gewölbt und ganz leicht zugänglich. Die Insekten brauchen nur noch zu landen und loszulecken.
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