Im ganzen Baum wachsen gerade Hunderte oder Tausende solcher Zapfen heran – allesamt voller Pollen. |
Aber mühsam ist das Sexleben dieses Baumes trotzdem. Denn wenn er erst einmal all seine Pollen losgeworden ist, wirft er die Zapfen einfach ab. Die sind nicht etwa hart wie Tannzapfen, sondern schön weich. Sie besitzen die üble Angewohnheit, sich mit Wasser voll zusaugen. Wenn sie dann zu Boden fallen, bleiben sie an Ort und Stelle haften, wie nasse Wattebausche. Jetzt kann man sich ja vorstellen, wie mein Auto dann aussieht. Vor allem die Scheibenwischer muss ich jeden Tag reinigen, sonst geht gar nichts mehr.
Aber ein wenig tut mir die männliche Atlaszeder auch Leid. Denn sie ist in meinem Garten die einzige ihrer Art. Die meisten ihrer Pollen werden wohl nie auf das weibliche Gegenstück treffen und so zu einem neuen Samen, einem potenziellem Nachkommen, führen. Die einzige Hoffnung liegt in einer Baumschule etwa einen Kilometer Luftlinie von meinem Garten entfernt. Wenn der Wind von Südwesten bläst haben die Pollen vielleicht eine Chance, es über das kleine Wäldchen dazwischen zu schaffen. Hoffentlich gibt es dort auch ein paar Weibchen.
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