Eine graue Wand aus Wasser kommt hinter der Biene immer näher. Sie jedoch sammelt ungestört weiter. |
Die Bienen im Garten scheint das herannahende Unwetter nicht zu kümmern. Sie sind beschäftigt mit Nektar einsammeln und messen dem Temperatursturz von 32 hinunter auf 26 Grad Celsius offenbar keine Bedeutung zu. Warum auch? Bienen benötigen eine Mindesttemperatur von nur 12 Grad Celsius, um Flugzüchtigkeit zu erlangen. Und so weit wird das Thermometer heute nicht fallen. Also sammeln die fleissigen Insekten, was das Zeug hält. Ihr Eifer ist erstaunlich: Im besten Fall besucht jede von ihnen 3 000 Blüten pro Tag und kann so bis zu einem halben Gramm Nektar zum Stock zurückbringen (in mehreren Flügen). Das ist das Vierfache ihres eigenen Körpergewichts. Umgerechnet auf den Menschen bedeutet das, 300 Kilogramm Gepäck über eine Distanz von 10 Kilometern zu schleppen (so weit ist es von der Blüte bis zum Bienenstock). Oder 30 Kilogramm 100 Kilometer weit und das in den 15 Stunden, in denen die Sonne am Himmel steht. Diesen Marathonläufer möchte ich sehen.
Nach dem Gewitter bedeckt ein Wasserfilm die Blüten. Von den Bienen fehlt jede Spur. |
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