An den alten gelblichen Blättern der Chilis sind noch die Frassspuren der Schnecken sichtbar. Dazwischen spriessen die neuen, chemisch aufgerüsteten Blätter. |
Heute allerdings stehe ich voller Überraschung vor dem Frühbeet. Die Pflanzen haben neu ausgeschlagen. Kleine dunkelgrüne Blätter spriessen entlang der Ästchen. Etwas skeptisch schaue ich in die Runde. Da klebt eine Nacktschnecke an der Plastikwand. Hat sie den erneut frisch gedeckten Tisch bereits gerochen? Dieser jungfräuliche Anblick muss die gefrässigen Tiere doch nervös machen. Aber offenbar besteht dieses Mal kein Grund zur Sorge. Keines der frischen Blätter ist beschädigt.
Die Erklärung für dieses Paradox hat damit zu tun, dass Pflanzen keine Beine haben. Statt von ihren Fressfeinden davon zu laufen, wehren sie sich mit einer chemischen Abwehr gegen sie. Dazu produzieren in ihren Zellen Chemikalien, die für Tiere giftig oder zumindest ungeniessbar sind (siehe Brennnessel).
Ihre Produktion ist allerdings aufwändig und so werfen Pflanzen ihre Chemiefabrik nur an, wenn es unbedingt nötig ist, also wenn zum Beispiel eine Schnecke mit ihrer Raspelzunge auf Tuchfühlung geht. Genau das haben meine Chilis gemacht, als ich sie aus der sicheren Umgebung des Büros raus in eine Welt voller Feinde gepflanzt habe. In ihren neuen Blättern gibt es nunmehr eine Substanz, die den Schnecken offenbar nicht bekommt.
Der Kopfsalat ist ein Weichei und lässt sich einfach auffressen. |
Abhilfe könnte da bald die chemische Verteidigung des Mooses bringen. Forscher haben kürzlich entdeckt, dass es so genannte Oxilipine produziert, sobald eine Schnecke ein Blatt anfrisst. Diese Stoffe verderben ihnen den Appetit. Die Forscher haben daraufhin die Oxilipine auf Salat gesprüht und konnten ihn so vor den hungrigen Schneckenmäulern schützen.
Oh danke! Das ist Wasser auf meinen (Gebets-)Mühlen! Ich möchte Dich einladen, meine Site schneckenplage.com zu besuchen, wo es um das Finden friedlicher Strategien gegen Schnecken geht...
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Herzlich,
eliZZZa