Kirschblattläuse saugen den Saft meines Kirschbaums. Ameisen bewachen sie dabei. |
Der Bau-Boom hat mit dem schlechten Zustand des Kirschbaums zu tun. Mies geht es dem, seit ich ihn gekauft habe. Viele seiner Blätter sind verschrumpelt und eingerollt – die Ursache: Blattläuse. Jahr für Jahr überwintern sie als Eier auf dem Baum und sobald sich im Frühling die ersten Knospen öffnen, beginnen sie ihr zerstörerisches Werk. Sie stecken ihre feinen Rüssel in die Leiterbahnen der jungen Blätter und saugen den Zuckersaft aus ihnen heraus. Dem Kirschbaum gefällt das ganz und gar nicht. Jeder Bauer weiss: wenn das Blattwerk nicht tadellos ist, kann man die Ernte vergessen.
Statt Ohrwürmer sind Schnecken eingezogen. |
Schlecht für meinen Kirschbaum – gut für die Blattläuse. Die brauchen sich vor Schnecken nicht zu fürchten und können sich unbekümmert ihrem Gelage hingeben. Mit schlimmen Konsequenzen für die Ernte. Die meisten der kleinen unreifen Kirschen sind bereits abgefallen. Wieder gehe ich leer aus.
Möglicherweise liegt es an meinem Ansatz. Statt darauf zu warten, bis die Ohrwürmer von selbst zum Baum finden, könnte ich sie im Garten einsammeln und auf dem Baum aussetzen. So machen es die Bio-Experten auch. Sie kaufen die Nützlinge in Schachteln und setzen sie an der Stelle aus, wo sie ihr Werk verrichten sollen. Die biologische Schädlingsbekämpfung ist eine wachsende Industrie. Bis heute hat der Mensch bereits 2700 Nützlinge für seine Dienste rekrutiert. Firmen wie «Andermatt Biocontrol» züchten und vertreiben sie in alle Welt. Vielleicht bestelle ich dort mal ein paar Marienkäferlarven. Die fressen auch Blattläuse und sie leben erst noch unter freiem Himmel.
Tipp: die Holzwolle von Zeit zu Zeit auswechseln, dann bleiben die Ohrwürmer länger.
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