Den Hintern in die Sonne, den Kopf in die Nektardrüsen. Eine Hummelkönigin tankt auf. |
Vor ihr liegt eine grosse Aufgabe. Sie muss einen neuen Staat gründen. Doch dazu benötigt sie viel Kraft. Die holt sie sich vom Nektar der Krokusblüten. Doch für die zierlichen Gebilde ist der dicke, haarige Körper schon fast zu gross. Vor allem ihr andauerndes Strampeln setzt den hübsch bemalten Blütenblättern zu.
Sie strampelt und deformiert die Blüten dabei arg. |
Der Blüte kann das indes nur recht sein, denn ihre Staublätter bepudern während des ungestümen Besuchs den haarigen Bauch der Königin mit Pollen. So bekommt jeder, was er will. Für die Hummelkönigin ist das vermutlich die unbeschwerteste Zeit ihres Lebens. Was danach kommt, ist der pure Stress: einen geeigneten Nistplatz suchen. Dabei prüft sie jedes verlassene Mausloch, jedes Gestrüpp, jeden leeren Blumentopf. Wenn es jetzt noch etwas wärmer wird, patrouillieren die Jungköniginnen bald zu Dutzenden durch den Garten.
Studien aus England haben gezeigt, dass sie sich dabei vor allem in unordentlichen Gärten niederlassen. Denn dort gibt es besonders viele Strukturen wie Hecken, ungeschnittenes Gras oder Asthaufen. Für Hummeln ein Paradies. Lohnen sich solche Untermieter überhaupt? Ja natürlich. Hummeln sind gute Bestäuber, die schon bei kalten sechs Grad Celsius ihre Arbeit aufnehmen, sprich die Tomaten bestäuben. Sie fliegen noch, wenn Bienen bereits frierend in ihrem Stock sitzen.
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